Zusammenfassung
K., tätig am Museion des Ptolemaios II. Philadelphos und dessen Nachfolgers, war einer der kreativsten Köpfe seiner Zeit. Diese Kreativität entfaltete sich gleichermaßen in wissenschaftlicher und dichterischer Tätigkeit. Sein imponierendes Gesamtwerk (die Suda spricht von 800 Rollen) hat eine Schlüsselfunktion für die Aneignung griechischer Tradition durch die Römer und damit für die europäische Literatur insgesamt. Über seine Person wissen wir wenig: Er stammt aus der Oberschicht Kyrenes, das seit 322 zum ptolemäischen Machtbereich gehörte, und kommt als Hofpage nach Alexandria. Möglicherweise ist er sogar dort aufgewachsen, was seine glänzende Bildung erklären könnte. Seine Werke verraten ein enges Verhältnis zum ptolemäischen Königshaus und intensive Vertrautheit mit der alexandrinischen Bibliothek, deren Vorstand er allerdings nie war. Alle anderen Nachrichten über ihn sind in üppiger Legendenbildung von antiken oder modernen Philologen aus seinen vielen Selbstaussagen extrapoliert. Er selbst stellt sich uns als ein fortwährenden Angriffen ausgesetzter Literat dar, an dessen originellem Werk traditionalistische Ignoranten stets etwas auszusetzen finden. So gut das auch dem Museionsbetrieb entspricht, wie Zeitgenossen ihn beschreiben, so wenig ist die Historizität dieser Selbstbeschreibungen gesichert.
geb. um 320 v. Chr. in Kyrene; gest. nach 245 v. Chr. in Alexandria
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Asper, M. (2015). Kallimachos. In: Schütze, O. (eds) Kleines Lexikon griechischer Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05455-5_17
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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