Zusammenfassung
Zu den unhinterfragten Gewissheiten unseres alltäglichen Handelns gehört es, die Geschlechtszugehörigkeit von Personen und die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen als naturgegeben zu betrachten. Dass es lediglich zwei Geschlechter gibt, jeder Mensch entweder weiblich oder männlich ist und die Zugehörigkeit zu einem dieser Geschlechter einen biologisch eindeutig fassbaren Tatsachenbestand darstellt, sind Grundregeln unserer »Alltagstheorie der Zweigeschlechtlichkeit« (Hagemann-White 1984). Dabei wird Geschlecht mittlerweile als ein Effekt sozialer Prozesse und nicht als deren Basis angesehen. Die Erkenntnis von Geschlecht als sozial ausgehandeltes und veränderliches Konzept bildet dabei die Basis für Kritik an den Geschlechterverhältnissen. So werden etwa die Zuschreibungen, auf denen die Benachteiligung von Frauen basiert, durch die Hervorhebung der Konstruiertheit von Geschlecht hinterfragt. Konzepte der sozialen Konstruktion von Geschlecht fassen die soziale Wirklichkeit zweier Geschlechter als Ergebnis historischer Prozesse und einer fortlaufenden sozialen Praxis, die die geschlechtlichen Verhältnisse reproduziert (vgl. Hirschauer 1989, 101).
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Oltmanns, C. (2019). Geschlechterverhältnisse in ländlichen Räumen. In: Nell, W., Weiland, M. (eds) Dorf. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_22
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02625-5
Online ISBN: 978-3-476-05449-4
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