Zusammenfassung
»Theresienstadt […] war der Stall, der zum Schlachthof gehörte«, so fasst Ruth Klüger die Funktion von Theresienstadt im Rückblick auf ihre dortige Kindheit lapidar zusammen. Theresienstadt war Sterbeort und Verschiebebahnhof in einem; die Zahlen sprechen für sich: Von den rund 140.000 Personen, die insgesamt nach theresienstadt verschleppt wurden, starben ca. 35.500 im Ghetto selbst, weitere 88.000 wurden in die Vernichtungslager im Osten verbracht, von ihnen überlebten ca. 3.100. Als das Ghetto im April 1945 dem Roten Kreuz übergeben wurde, lebten dort noch ca. 17.500 Personen (hinzu kommt eine unklare, jedoch nur geringfügig kleinere Zahl von Häftlingen aus anderen Konzentrationslagern, die auf Todesmärschen im April 1945 nach tteresienstadt gelangt waren).
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Braun, K. (2017). Theresienstädter Literatur. In: Becher, P., Höhne, S., Krappmann, J., Weinberg, M. (eds) Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05400-5_24
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