Zussamenfassung
Die Beharrlichkeit, mit der sich Keller auf Fragen der Anthropologie einlässt, verleiht seinem Werk epochale Bedeutung. »Was ist der Mensch […], was sind Mann und Frau!« (7, 140), so heißt es exemplarisch im Sinngedicht. Die Reflexion auf den anthropologischen Diskurs vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Wandels, der mit den Stichworten Säkularisierung, Verwissenschaftlichung und Ökonomisierung bezeichnet ist. Besteht Keller in seiner Poetik ausdrücklich auf dem klassischen Ideal eines der Zeit enthobenen Allgemeinmenschlichen, so liegt seiner konsequenten Verortung des Menschen im Diesseits eine Temporalität zugrunde, die auf die Moderne voraus weist. Dieser Antagonismus ist Kellers Schaffen in seinen unterschiedlichen Facetten und auch Widersprüchen eingeschrieben.
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Amrein, U. (2016). Anthropologie. In: Amrein, U. (eds) Gottfried Keller-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05266-7_46
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05266-7_46
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02327-8
Online ISBN: 978-3-476-05266-7
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