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Literatur in der Entscheidung — Die Konstituierung der deutschen Nachkriegsliteratur (1945–1949)

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Zusammenfassung

»Wie bitter ist es, wenn der Jubel der Welt der Niederlage, der tiefsten Demütigung des eigenen Landes gilt! Wie zeigt sich darin noch einmal schrecklich der Abgrund, der sich zwischen Deutschland, dem Land unserer Väter und Meister, und der gesitteten Welt aufgetan hatte!« Mit diesen Worten nahm Thomas Mann am 10. Mai 1945, zwei Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zum letzten Mal Gelegenheit, vom amerikanischen Exil aus »Deutsche Hörer!« anzusprechen. Seit dem Herbst 1940 hatte sich der Nobelpreisträger einmal im Monat über den britischen Rundfunksender BBC an seine Landsleute gewandt, um politische, soziale und vor allem militärische Ereignisse zu kommentieren, um zu warnen, aufzurütteln, Widerstandswillen zu wecken. So unnachsichtig und rigoros seine Polemik sich auch gegen Hitler und den deutschen Faschismus richtete, so sorgsam hatte Thomas Mann doch in all den Jahren zwischen »deutsch« und »nationalsozialistisch« zu unterscheiden gewusst. Und frühzeitig hatte er — »weit eher zum Repräsentanten geboren als zum Märtyrer« — darauf bestanden, »Ehre und Mitgefühl auch dem deutschen Volk« zuteil werden zu lassen.

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Schnell, R. (2003). Literatur in der Entscheidung — Die Konstituierung der deutschen Nachkriegsliteratur (1945–1949). In: Geschichte der deutschsprachigen Literatur seit 1945. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05251-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05251-3_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01900-4

  • Online ISBN: 978-3-476-05251-3

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