Zusammenfassung
Paradoxien des Journalismus — so ist ein im letzten Jahr erschienener Sammelband überschrieben, der nahezu sämtliche Problemlagen auflistet, mit denen sich Journalisten heute konfrontiert sehen: angefangen von den Defiziten eines auf Ökonomie, statt auf Qualität bedachten Redaktions-Managements, über die bekannten Paradoxien im Verhältnis von Journalismus und PR, bis hin zum Dilemma journalistischer Selbstbezüglichkeit (Pörksen/Loosen/Scholl 2008; Malik 2004). Die Problemfelder sind zahlreich. Mit den vielfachen Formen der Online-Kommunikation und ihrer häufig nur halbherzigen Nutzung durch die etablierten Medien tun sich neue Widersprüche auf. Dabei bestehen die alten blinden Flecken journalistischer Wahrnehmung fast unverändert fort. Ein Buch wie Burkhard Müller-Ulrichs Medienmärchen aus dem Jahre 1998 ist mehr als zehn Jahre nach seinem Erscheinen noch erschreckend aktuell. Es gibt ihn ja noch immer, den Typus des »Gesinnungsjournalisten« der sich »als Vorkämpfer des Guten in einer bösen Welt« (Müller-Ulrich 1998, 19) versteht, sich selbst gerne als »vierte Gewalt« sieht und aus dieser »nachgerade metaphysischen Verantwortung« die Aufgabe ableitet, »nicht nur das Tun der Menschen zu beeinflussen, sondern auch ihr Denken« (ebd., 14): mit der Konsequenz einer ebenso sensationsorientierten wie desinformierenden Berichterstattung (vgl. ebd., 125ff.).
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Lorenz, D. (2009). Nachwort: Journalismus und seine Zukunft. In: Journalismus. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05235-3_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05235-3_10
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12337-4
Online ISBN: 978-3-476-05235-3
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