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Libretti

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Bachmann-Handbuch
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Zusammenfassung

Zwar hat Ingeborg Bachmann nach eigener Aussage schon als Kind versucht, eine Oper zu schreiben (Gul, 124). Den Ausgangspunkt und die Grundlage ihrer Arbeit als Librettistin bildete jedoch erst die Freundschaft mit dem gleichaltrigen Komponisten Hans Werner Henze, den sie bei der Tagung der Gruppe 47 im Herbst 1952 auf Burg Berlepsch bei Göttingen kennenlernte. Seit den im Sommer 1953 gemeinsam auf der Insel Ischia verbrachten Wochen verband Bachmann und Henze eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit, in der »das von Homiannsthal geforderte ›Ineinanderarbeiten‹ von Librettistin und Komponist« in ähnlich glücklicher Weise gelingt wie bei Hugo von Homiannsthal und Richard Strauss (Plachta, S. 301). Henze führte Bachmann nicht nur in die Welt des Musiktheaters ein, für das sie ein »besessenes Interesse« entwickelte (W 1, 433), seit sie im Januar 1956 in Mailand die Sängerin Maria Callas in Verdis Oper La traviata erlebt hatte; er teilte mit ihr in den 1950er Jahren auch jenes gesellschaftskritische Kunstverständnis, das sie beispielsweise in ihrem Essay Musik und Dichtung oder der Preisrede Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar formuliert hat (Musik und Literatur als Infragestellung herrschender Ordnungen im Rahmen einer traditionsbewußten, weiterentwickelten Moderne, als ästhetische Opposition gegen die Restaurations -gesellschaft vor dem Hintergrund zeitgeschichtlicher Erfahrung, Musik als eine ›andere Sprache‹ der Freiheit, Differenz von Theater und Oper; vgl. Henze 1984, Henze 1996).

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Monika Albrecht Dirk Göttsche

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Göttsche, D. (2002). Libretti. In: Albrecht, M., Göttsche, D. (eds) Bachmann-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05201-8_7

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