Zusammenfassung
Archive, Bibliotheken und Museen sind Gedächtnisorganisationen. Diese gängige Formel ergibt sich aus ihrer Aufgabe, Informationsträger in geschriebener, gedruckter oder gegenständlicher Form zu sammeln, zu erschließen, zugänglich zu machen. Diese scheinbar gleichartige Aufgabenstellung lässt manchmal daran zweifeln, ob dafür so differenzierte Institutionen mit so unterschiedlicher, ja manchmal gegensätzlicher professioneller Differenzierung notwendig sind. Das gilt vor allem dann, wenn die gleichen Medien nur wegen ihrer mehr oder weniger zufälligen Aufbewahrung in einer der verschiedenen Einrichtungen zu völlig unterschiedlichen Formen ihrer Erschließung führen. Welcher Benutzer kann verstehen, dass Briefe in einem Nachlass in Bibliotheken zusammengeführt werden und eine detaillierte Erschließung Brief für Brief nach den »Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen« (2010) erfolgt, während sie im Archiv entsprechend der vorgegebenen Ordnung in verschiedenen Konvoluten abgelegt sein können, die nicht differenziert erschlossen sind. Grund dafür sind unterschiedliche Grundsätze der Arbeit: Der Bibliothekar betrachtet den Nachlasser als Autor, dessen Einzelbriefe einschließlich der Korrespondenten erfasst werden.
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Mittler, E. (2012). Die Bibliothek als Gedächtnisinstitution. In: Umlauf, K., Gradmann, S. (eds) Handbuch Bibliothek. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05185-1_3
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