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Zusammenfassung

Während die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Lesen von auch zumeist literarischen Texten bis in die 70er Jahre weitgehend der Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik vorbehalten blieb, setzt dann sowohl in der Textlinguistik und Psycholinguistik, der Sprachdidaktik wie in der Kognitionspsychologie ein verstärktes Bemühen ein herauszufinden, wie die Rezeption von Texten vor sich geht und welche Teilaktivitäten bzw. Teilleistungen beim Lesen erbracht werden müssen. Dabei findet eine entscheidende Schwerpunktverschiebung von der ausschließlichen Konzentration auf den Text, seine Merkmalen und — darauf aufbauend — die Rekonstruktion der Schreibintention des Produzenten hin zum Leser und seiner Rezeptionsleistung statt. Die Vorstellung, dass einem Text der Sinn (genauer müsste man sagen: der EINE Sinn) bereits inhärent sei und die Leser/innen diesen nur noch herauslesen müssen, gerät im Zuge dieser Entwicklungen ins Wanken. So bezeichnen bereits 1978 Nündel und Schlotthaus den Text als »Angebot« (S. 22) für Sinnzuweisungen, sprachliche Merkmale als Signale oder Indikatoren für diesen Textsinn. Den Leser sehen Nündel/Schlotthaus als »Sinnproduzenten« (S. 59), da ein Text immer schon auf Sinnerwartungen und Vorerfahrungen des Lesers trifft. Vor allem das (Vor-)Wissen des Lesers steuert das Verstehen eines Textes, da es helfen kann, im Text enthaltene Informationen bzw.

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Neuland, E., Peschel, C. (2013). Textrezeption. In: Einführung in die Sprachdidaktik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05183-7_6

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