Zusammenfassung
Heinrich Mann hat weder den Ersten Weltkrieg noch die Revolution von 1918/19 noch die Gestalt der Weimarer Republik konkret kommen sehen. Er wußte jedoch schon früh, daß das nur »in Machtgesetzen« denkende Kaiserreich nicht siegen konnte und durch Krieg zum Untergang verurteilt war, weil es »so gelebt [hatte], daß er kommen mußte.« (MM, 182, 195). Er wußte auch, daß die Monarchie durch die Demokratie abgelöst werden würde, und er mußte erkennen, daß diese Ablösung ein langer Prozeß sein würde. Auf diesem Weg zur Demokratie dominierten bei ihm eher Vorstellungen von der (Selbst-) Zersetzung und des Zusammenbruchs des Alten (vgl. das Ende von »Geist und Tat« bzw. des Untertan); ein revolutionäres Subjekt in Deutschland erkannte er nicht. Seine Hoffnung setzte er vielmehr auf eine beispielhafte sittliche Tat von Einzelnen (vgl. »Zola«, Madame Legros) bzw. auf die moralische Veränderungskraft des Krieges und der prophezeiten Kriegsniederlage (vgl. Die Armen).
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Stein, P. (2002). Literarischer Repräsentant der Weimarer Republik. In: Heinrich Mann. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05165-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05165-3_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10340-6
Online ISBN: 978-3-476-05165-3
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