Zusammenfassung
Die Selbsterhaltung eines Ich, einer Hauptfigur, die aggressive oder polemische Abwehr jeder Störung des individuellen Wohlbefindens bestimmen die inhaltliche Gestaltung der erzählenden Texte, die zuerst in englischer Sprache abgefasst wurden: Dream of Fair to Middling Women, More Pricks than Kicks, Murphy, Watt. In diesen Texten richtet sich das Interesse des Erzählers noch nicht ausschließlich auf die Darstellung des Denkens und Sprechens der Hauptfigur oder seines anderen Ich. Der Erzähler interessiert sich in erster Linie für das mehr oder minder kuriose, misanthropische Denken und Verhalten einer Hauptfigur, für ihr Bemühen, alle Einflüsse von außen oder von anderen Menschen abzuwehren. Die Hauptfigur ist bestrebt, Stille oder gar Geborgenheit bei sich selbst, in sich selbst zu finden. Der Erzähler erklärt — ausführlich etwa im sechsten Kapitel des Romans Murphy —, dass die Erforschung dieses Zustandes des Bei-sich-Seins oder Selbstbewusstseins die dem Menschen angemessene Beschäftigung ist. Man vermag aber noch nicht nachzuvollziehen, dass dieses Selbstdenken nicht nur eine Marotte erfundener Figuren ist, sondern auch des Lesers Verlangen sein kann.
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Brockmeier, P. (2001). Literarische Prosa zwischen 1930 und 1950. In: Samuel Beckett. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05163-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05163-9_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10332-1
Online ISBN: 978-3-476-05163-9
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