Zusammenfassung
Die Abgrenzung zwischen propositional und prädikativ verwendeten Möglichkeits‐ und Notwendigkeitsausdrücken ist, wie sich teilweise schon in der Kausalitätserörterung und in der Untersuchung der faktischen Modalitäten gezeigt hat, nicht von vornherein eindeutig und scharf. Eindeutige Fälle einer prädikativen Verwendung haben wir zunächst nur im Falle des Möglichkeitsbegriffs und auch hier wiederum nur in einigen Fällen, v. a. bei Dispositions‐ und Fähigkeitsprädikaten. Und auch hier ist nicht schon gesagt, daß es sich um eine nicht nur oberflächlich, sondern irreduzibel prädikative Verwendung handelt, und nicht vielmehr um eine Verwendung, die sich mittels entsprechender Explikation in eine propositionale Verwendung kausaler oder faktisch‐epistemischer Art übersetzen läßt. Andererseits sind in der Erklärung propositionaler Modalausdrücke zum Teil Vermögensausdrücke aufgetreten, und schließlich schien der kausale Notwendigkeitsbegriff auf derselben Ebene zu stehen wie kausale Vermögensausdrücke. Gerade weil solche Überschneidungen und Unklarheiten der Abgrenzung bestehen, bleibt kein anderes Verfahren übrig, als zunächst mit den Fällen prädikativer Möglichkeitsausdrücke zu beginnen, die zumindest oberflächlich klar als prädikative erkennbar sind, und von hier aus dann zu den strittigeren Fällen überzugehen.
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Wolf, U. (2020). II. PRÄDIKATIVE MÖGLICHKEITS- UND NOTWENDIGKEITSAUSDRÜCKE. In: Vermögen und Möglichkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05122-6_9
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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