Zusammenfassung
Film ist ein audiovisuelles, technisches Medium, das in unterschiedlichen Gattungen wie Spielfilm, Dokumentarfilm, Animationsfilm und deren Mischformen der massenwirksamen Verbreitung von ↗Unterhaltung, Kunst und Wissen dient. ›Film‹ ist zudem der Sammelbegriff für unterschiedlichste Erscheinungsformen eines Mediums, dessen gemeinsamer Nenner die fotographisch erzeugte, apparativ reproduzierbare visuelle Bewegungsillusion ist. Abgeleitet wird er von der Bezeichnung des perforierten Zelluloidmaterials, das als materielles Trägermedium des filmischen Bildes dient. Zudem meint der Begriff auch den gesamten technischen Herstellungsprozeß eines Films, das ›Filmen‹ oder ›Filmemachen‹, also die Dreharbeiten und die Postproduktion, sowie das kreative Endergebnis: den Film, respektive seine Kopien, in seinem vermarktungsfähigen Zustand. Außerdem kann der Begriff einen produktionsbedingten Zusammenhang bezeichnen, etwa ›Hollywood-film‹, oder eine bestimmte zeitliche Epoche mit spezifisch nationaler und kultureller Prägung wie etwa ›Neuer Deutscher Film‹. Eine weitere Differenzierung ergibt sich aus der thematisch-ästhetischen Perspektive auf den Spielfilm: die Ausdifferenzierung in Film-Genres, z.B. Science-fiction-Film, Western, Komödie, Melodram, Horrorfilm etc. Oppositionell gebrauchte Termini wie Unterhaltungsfilm vs. Kunstfilm, die auch für das Medium Film die Trennung von ↗U- und E-Kultur markieren wollen, sind im Schwinden; dagegen wird der Terminus ›Kultfilm‹ (↗Kult) inzwischen inflationär gebraucht. Er bezeichnet den Status von Filmen unterschiedlichster ästhetischer Qualität, die für ein meist junges ↗Publikum einen ›Ereignis- und Erlebnis-Charakter‹ besitzen, der unabhängig ist von der Wahrnehmungssituation. ›Kultfilme‹ werden vom Publikum zelebriert, miterlebt — im ↗Kino oder per ↗Videorecorder.
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Literatur
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Kiefer, B., Stiglegger, M. (2003). Film. In: Hügel, HO. (eds) Handbuch Populäre Kultur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05001-4_35
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Online ISBN: 978-3-476-05001-4
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