Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat die Wertethik zum Thema. Gehört der Begriff ‚Wert‘ ursprünglich dem Denken der Nationalökonomie an, so wird das Konzept einer Wertphilosophie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Zentralbegriff der Philosophie. Inzwischen ist er aus ihr weitgehend wieder verschwunden. Er blieb eine „philosophiehistorische Episode“ (HWP, Bd. 12, Sp. 614). Gleichwohl wird er im Bereich der Pädagogik (‚Werteerziehung‘), der Kulturtheorie (‚Wertewandel‘) und der Politik (‚Wertegemeinschaft‘) weiterhin verwendet. Daher erscheint es sinnvoll, die wichtigsten Repräsentanten einer Wertethik vorzustellen. Zu ihnen gehört der amerikanische Pragmatist John Dewey. Für ihn sind die Werte in der Natur des Menschen selbst verankert. Ähnlich argumentiert Max Scheler, der im Unterschied zu der seiner Meinung nach bloß formalen Ethik Kants eine ‚materiale Wertethik‘ zu begründen versuchte. Basis dieser Ethik ist ein ‚Wertfühlen‘. Eine etwas andere Wendung gibt Nicolai Hartmann seiner Ethik. Er siedelt die Werte in einem „idealen Reich der Werte“ an. Die Werte gelten, auch wenn einzelne Menschen sie aufgrund eines mangelnden Verständnisses (noch) nicht erkennen.
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Pleger, W. (2020). VI Wertethik. In: Das gute Leben. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04980-3_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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