Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird die antike Glücksethik behandelt. Dabei gilt es deutlich zu machen, dass der antike Glücksbegriff nicht – wie der moderne – als ein Gefühl zu verstehen ist, sondern als ein Wohlergehen im umfassenden Sinne, das das Ergebnis einer vernünftigen Lebenspraxis ist. Für Platon wird das Glück, die eudaimonia, gewährleistet durch ein Leben unter der Herrschaft der Vernunft. Aristoteles unterscheidet drei Lebensweisen: das Leben des Genusses, der politischen Praxis und das der Theorie. Nur die letzte, die sich am Bleibenden, Unveränderlichen, Ewigen orientiert, verspricht dauerhaftes Glück. Der Hellenismus umfasst die Positionen Epikurs, der Stoa und der Skepsis. Alle drei kommen darin überein, das Glück als eine Seelenruhe zu bestimmen, die das Ergebnis philosophischer Einsicht und Praxis ist. Epikur sieht das Glück in der Befreiung von Schmerz und Furcht. Für Seneca und Epiktet entsteht es durch die Fähigkeit des Menschen zur Distanzierung von den unveränderlichen Dingen der Außenwelt, und für Sextus Empiricus ist die Seelenruhe das Ergebnis einer Urteilsenthaltung.
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Pleger, W. (2020). I Antike Glücksethik. In: Das gute Leben. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04980-3_2
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