Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt die Verantwortungs- und die Diskursethik. Den Auftakt bildet der Soziologe Max Weber, der mit seiner Unterscheidung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik die letztere in den gesellschaftlichen, politischen und philosophischen Diskurs einbrachte. Während sich der Gesinnungsethiker an Prinzipien orientiert, bedenkt der Verantwortungsethiker auch die voraussehbaren Folgen seiner Handlungen. Für Jean-Paul Sartre gibt es einen unlösbaren Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung. Weil der Mensch frei ist, ist er auch für alle seine Handlungen verantwortlich. Er muss sie gegenüber allen anderen Menschen, schließlich gegenüber der gesamten Menschheit, verantworten und sich auf diese Weise rechtfertigen können. Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas haben den sprachlichen Aspekt der Verantwortung zur Grundlage ihrer Kommunikations- und Diskursethik gemacht. Werden in der alltagssprachlichen Kommunikation bestimmte Geltungsansprüche immer schon unterstellt, so werden sie im Kontext einer Diskursethik problematisiert. Ziel des Diskurses ist ihre Überprüfung in einer Situation, in der eine „ideale Sprechsituation“ antizipiert wird.
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Pleger, W. (2020). XI Verantwortungs- und Diskursethik. In: Das gute Leben. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04980-3_12
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