Zusammenfassung
Im Zeitraum von 1900 bis 1910 lassen sich in Romanen sowie privaten Korrespondenzen von deutschsprachigen Schriftstellern vereinzelt Nutzungen des Kitschbegriffs ausmachen, die teilweise bereits wichtige Aspekte der späteren Kitschdiskussion streifen. So bezeichnet die Figur Andreas in Heinrich Manns 1900 erschienenem Roman Im Schlaraffenland ein paar Lampen, die Adelheid für sie beide erstanden hat, als „süßen Kitsch“, da sie „ganz ohne künstlerischen Ernst“ angefertigt wurden und verbindet den Kitsch so in diesem Passus, in dem der Begriff in pejorativer Weise und ohne weitere Ausdifferenzierung genutzt wird, mit der Süße, die sich im 20. Jahrhundert nachhaltig als typisches Attribut des Kitsches etabliert (vgl. hierzu Brod, Martens und Glaser Kapitel 5.1.1, 5.1.3 und 5.1.5).
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Schulz, L. (2019). Der Kitsch im 20. Jahrhundert. In: Die Werte des Kitschs . J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04899-8_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04899-8
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