Figuren des Verlustes: Von den Anfängen bis zum Ausgang aus den Tübinger Hymnen

Zusammenfassung

Das zweite Kapitel spannt einen Bogen, der von den ersten Jugendgedichten Hölderlins bis zum Ende der „Tübinger Hymnen“ reicht. Viele der später in den großen Gesängen Hölderlins begegnenden Themen und Motive treten bereits in den frühen Gedichten auf. Sie werden in ihrer Vielfalt erstmals vorgestellt und erweisen sich von Anfang an als von Formen des Verlustes bedroht. Der wachsend bewusst werdenden Gefahr des Zerfalls ihrer Bedeutung setzt Hölderlin Versuche der Rettung entgegen: die Beschreibung, die dem Kontingenten in unermüdlicher Aufzählung eine Sprache geben will (vgl. „Die Meinige“), die Bündelung verschiedener Momente in einem Wort (Nacht, Stille, Seele, Harmonie, Griechenland, Natur …), die Zusammenfügung einzelner Texte zu einer Sammlung, die sie aufbewahren und ihnen ein gedankliches Umfeld geben soll („Marbacher Quartheft“). Erstmals tritt dabei auch das Motiv des Strahls auf, das in Hölderlins Dichtung für eine Verbindung von menschlichem und göttlichem Bereich steht. In diesem Kapitel findet sich eine Interpretation der Gedichte: „M. G.“, „Die Nacht“, „Die Unsterblichkeit der Seele“, „Die Stille“, „Hymnus an die Göttin der Harmonie“, „Griechenland. An Stäudlin“, „An die Natur“.