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Medienmimesis und Mediensatire. Frank Witzels Bluemoon Baby (2001)

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Frank Witzel

Part of the book series: Kontemporär. Schriften zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ((KSDG,volume 4))

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Zusammenfassung

Bluemoon Baby, 2001 in der Edition Nautilus erschienen, ist der erste publizierte Roman von Frank Witzel. Da bisher weder Einträge in Nachschlagewerken noch Forschungsbeiträge vorliegen, bietet es sich an, zunächst elementare narrative Verfahren, Aufbau und Inhalt zu beschreiben. Daran anschließend können Merkmale der erzählten Welt und thematische Gehalte analysiert werden sowie relevante Aspekte der formalen Beschaffenheit. Es soll die These vertreten werden, dass der Roman Medienmimesis und Mediensatire ist: Es wird gesagt, gezeigt und exemplifiziert, wie Massenmedien die Realität verfälschen können. Das geschieht im Modus eines komischen, selbstbezüglichen Spiels, in das Schriftsprachlichkeit und Prozesse des Textverstehens einbezogen werden – also die medialen und rezeptionsbezogenen Grundlagen, auf welchen der Umgang mit dem Roman selbst beruht.

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Notes

  1. 1.

    Frank Witzel: Bluemoon Baby. Roman. Hamburg 2001. Alle Nachweise im Folgenden nach dieser Ausgabe und unmittelbar im Anschluss an das Zitat.

  2. 2.

    Vgl. zur „Beschädigung“ dieser Figuren Ferdinand Schmökel: „Highnoon bei Bluemoon. Ein Gespräch mit Frank Witzel über seinen Roman Bluemoon Baby“. In: Listen 17/63 (2001), 42–44, hier 42.

  3. 3.

    Vgl. zur Beschäftigung des Autors mit diesen Themen auch Frank Witzel/Klaus Walter/Thomas Meinecke: Plattenspieler. Hamburg 2005; Frank Witzel/Klaus Walter/Thomas Meinecke: Die Bundesrepublik Deutschland. Hamburg 2009; Frank Witzel: „The Inner Groove of Sgt. Pepper. Die Beatles und ihr Übergangsritus“. In: Gerhard Kaiser/Christoph Jürgensen/Antonius Weixler (Hg.): Younger than Yesterday. 1967 als Schaltjahr des Pop. Berlin 2017, 11–28 und 237–240.

  4. 4.

    Die Thematisierung audiovisueller Massenmedien stellt bereits die allererste Rezension heraus, vgl. Waltraud Schwab: „Story-Zapping: Frank Witzel nimmt die Medienwirklichkeit aufs Korn“. In: FAZ, 19.10.2001: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-story-zapping-frank-witzel-nimmt-die-medienwirklichkeit-aufs-korn-127926.html (26.02.2019). Von einem Roman, „der die beiden Stoffkreise moderner Kontrollfantasien, Geheimdienst und Wahnsinn, zu einer bizarren Geschichte mischt“, ist in einer anderen Rezension die Rede, in welcher zudem hervorgehoben wird, dass hier „Paranoia“ als „Erzählgerüst“ fungiere – Jutta Person: „Allerlei Wahn. Frank Witzels ‚Bluemoon Baby‘ jongliert mit Derrida und Schlagern“. In: Süddeutsche Zeitung, 28.11.2001, 18. Es handele sich um einen Roman, der „die oft verleugnete ‚Anwendbarkeit‘ hochphilosophischer Theorien beweist“ (ebd.). Auf Geheimdienste und Verschwörungstheorien verweisen Brian C. Goodman: „Frank Witzel über hirnrissige Geheimdienstlogik. Agenten ohne Humor, Tote und Verrückte.“ In: Neues Deutschland, 01.11.2002, 10, und Robert Brack: „Wahn und Sinn. Verschwörungen à la carte: Frank Witzel beschreibt, wie alles mit allem zusammenhängt – ‚Bluemoon Baby‘“. In: die tageszeitung, 15.01.2002, 17.

  5. 5.

    Schmökel: „Highnoon bei Bluemoon“ (wie Anm. 2), 44.

  6. 6.

    Vgl. zum Folgenden Frank Witzel: Über den Roman – hinaus. Heidelberg 2018, 28–30, dazu 41.

  7. 7.

    Ebd., 29.

  8. 8.

    Ebd.

  9. 9.

    Ebd.

  10. 10.

    Vgl. ebd., 33–34.

  11. 11.

    In einer Rezension ist die Rede von den „zahlreichen, oftmals kryptischen Reminiszenzen an die westdeutsche und amerikanische Popkultur des 20. Jahrhunderts“ – Brack: „Wahn und Sinn“ (wie Anm. 4).

  12. 12.

    Goodman: „Frank Witzel über hirnrissige Geheimdienstlogik“ (wie Anm. 4).

  13. 13.

    Brack: „Wahn und Sinn“ (wie Anm. 4).

  14. 14.

    Schmökel: „Highnoon bei Bluemoon“ (wie Anm. 2), 43.

  15. 15.

    Vgl. Schwab: „Story-Zapping“ (wie Anm. 4).

  16. 16.

    Schwab: „Story-Zapping“ (wie Anm. 4).

  17. 17.

    Alternativ könnte man vermuten, dass diese Motti zum ‚Stimmungskontext‘ gehören oder popkulturelle Artefakte in den Rang der vermeintlichen ‚Hochkultur‘ erheben. Als Motti fungieren bekanntlich häufig Aphorismen, Sentenzen oder Zitate aus ‚Klassikern‘ und ähnlich prestigeträchtigen Texten.

  18. 18.

    Schwab: „Story-Zapping“ (wie Anm. 4).

  19. 19.

    Brack: „Wahn und Sinn“ (wie Anm. 4).

  20. 20.

    Goodman: „Frank Witzel über hirnrissige Geheimdienstlogik“ (wie Anm. 4).

  21. 21.

    Vgl. Person: „Allerlei Wahn“ (wie Anm. 4); Brack: „Wahn und Sinn“ (wie Anm. 4).

  22. 22.

    Brack: „Wahn und Sinn“ (wie Anm. 4).

  23. 23.

    Witzel: Über den Roman – hinaus (wie Anm. 6), 28.

  24. 24.

    Schmökel: „Highnoon bei Bluemoon“ (wie Anm. 4), 44.

  25. 25.

    Zur Kenntnis der antihermeneutischen Positionen von Sontag, auch zur im Roman erwähnten Konzeption von ‚Camp‘, vgl. Witzel: „The Inner Groove of Sgt. Pepper“ (wie Anm. 3), 13, 14–15 und 19–20.

  26. 26.

    Auf das Konzept einer ‚Theorie-Parodie‘ im Anschluss an Jean-François Lyotard angesprochen, erläuterte Witzel in einem Gespräch: „Theorie-Parodie finde ich ein interessantes Konzept, das ich bislang noch nicht kannte. In gewissem Sinne fließt so etwas immer wieder in mein Schreiben mit ein. Ich würde es vielleicht nicht direkt als Parodie bezeichnen, sondern vielleicht eher als eine literarische Umsetzung der Theorie, eine Art Überprüfung, ob sich mit Theorie auch erzählerisch etwas anfangen lässt.“ – Philipp Felsch/Frank Witzel: BRD Noir, Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2017, 61. Für die Vertrautheit mit der Position von Derrida finden sich verschiedene Hinweise, vgl. z. B. Frank Witzel: „Die Politik des Pop“, in: Witzel/Walter/Meinecke: Plattenspieler (wie Anm. 3), 157–160, hier 157; Witzel/Walter/Meinecke: Die Bundesrepublik Deutschland (wie Anm. 3), 36; Witzel: Über den Roman – hinaus (wie Anm. 6), 54.

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Borkowski, J. (2019). Medienmimesis und Mediensatire. Frank Witzels Bluemoon Baby (2001). In: Detken, A., Kaiser, G. (eds) Frank Witzel. Kontemporär. Schriften zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, vol 4. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04882-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04882-0_5

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-04881-3

  • Online ISBN: 978-3-476-04882-0

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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