Zusammenfassung
Der obige Entwurf einer literaturdidaktischen Objektkonstitution gründet sich unter anderem auf die fundamentale wissenschaftstheoretische Einsicht, dass wissenschaftliche Disziplinen und Theorien aufgrund des konstruktiven Charakters ihrer Gegenstands- und Objektkonstitution nach der Verabschiedung ontologischer Wahrheitsansprüche letztlich neue Begründungsverfahren zu entwickeln haben. Damit muss zwar noch keineswegs notwendigerweise eine gänzliche Abkehr von der Möglichkeit von Begründungsverfahren auf der Basis unterschiedlicher Spielarten eines (allerdings tendenziell ›negativen‹) ›Realismus‹ verbunden sein. Dies hat etwa Chalmers mit der Entwicklung seiner eigenen wissenschaftstheoretischen Position eines »unrepresentative realism« (Chalmers, 2013, S. 224) aufgezeigt. Sie nimmt für sich in Anspruch, den traditionellen Wahrheitsanspruch der Wissenschaft im Sinne einer Korrespondenztheorie (vgl. Eibl, 2009, S. 121–122) aufzugeben, ohne jedoch gleichzeitig das Konzept einer »correspondence up to a point« (Chalmers, 2013, S. 266) – und damit den allgemeinen Wahrheitsbezug und Wahrheitsanspruch von Wissenschaft – mit zu verabschieden.
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Schultz-Pernice, F. (2019). Rückwirkungen auf die Literaturwissenschaft. In: Die Literatur der Literaturdidaktik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04866-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04866-0_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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