Zusammenfassung
Die Bezeichnung Political Correctness, abgekürzt PC, stammt ursprünglich aus den USA. In der Folge des Civil Rights Movement der 1960er Jahre an den nordamerikanischen Universitäten entstanden (vgl. u. a. Frank 1996; Greil 1998), erscheint sie dort seit den frühen 1970er Jahren erstmals in Texten der orthodoxen Linken (z. B. Cade 1970). Zunächst zur Bezeichnung einer hochgewerteten Linientreue bezüglich des eigenen politischen Programms verwendet (vgl. Germann 2007: 5), wurde der Ausdruck PC schon bald nach seiner Einführung auch in gegenteiliger Weise zur distanzmarkierenden Fremdbezeichnung von Positionen gebraucht, die man als zu dogmatisch empfand und selbst nicht vertrat (vgl. z. B. Mayer 2002: 142–147).
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Klug, NM. (2020). Wortkritik im Zeichen der Political Correctness und aktuelle Formen antidiskriminierender Wortkritik. In: Niehr, T., Kilian, J., Schiewe, J. (eds) Handbuch Sprachkritik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04852-3_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04852-3_11
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04852-3
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