Zusammenfassung
Seitdem die Künste autonom sind, das Bewusstsein ihres spezifischen Wesens erlangten, stehen sie im Konflikt mit der Gesellschaft – mit dem Publikum nicht weniger als mit dem Staat. Schwerlich lässt heute ein heterogeneres Verhältnis sich denken als das zwischen Öffentlichkeit und den Künsten. Deren volle Autonomie ist um den hohen Preis einer charakteristischen Isolation erkauft. Würden die Künste dem eigenen Gesetz nicht gehorchen, wären sie nicht die Künste. Sie wären aber auch nicht die Künste, würden sie nicht an Adressaten sich richten, auf die sie so unabdingbar verwiesen sind wie auf das eigene Gesetz, das von den Adressaten sie trennt. Das neuere Kunstwerk präsentiert sich als der nichts duldende Tyrann, der um allseitige Duldung bettelt.
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Schweppenhäuser, H. (2019). Zum Verhältnis von Staat und Kunst. In: Friedrich, T., Kramer, S., Schweppenhäuser, G. (eds) Hermann Schweppenhäuser: Sprache, Literatur und Kunst. Gesammelte Schriften von Hermann Schweppenhäuser. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04763-2_15
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04763-2
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