Zusammenfassung
Wie kein zweiter Denker seiner Zeit hat Leibniz eine fein entwickelte Sensibilität für Schreibanlässe gehabt : Sein umfangreicher Briefwechsel zeigt besonders eindrücklich die Fähigkeit, sich in Argumentation und Sprache seinem Adressaten anzupassen. Heute würde man sagen : ihn da abzuholen, wo er steht. In den philosophischen Hauptschriften sehen wir eine systematisch-prinzipielle Diktion, die den umfangreichen populären Schriften fehlt. Leibniz hatte allerdings den Anspruch, dass seine an ein allgemeines Publikum sich richtenden Aussagen jederzeit auch in metaphysischer Strenge reformulierbar sein müssen. Möglichst allgemeinverständlich sprechen, um in die Breite zu wirken, darf nicht um den Preis eines Konsistenzverlustes geschehen. Mit diesem Methodenbewusstsein als philosophischer Schriftsteller und der Forderung, den Elfenbeinturm der Philosophie zu verlassen, um mit Gedanken etwas zu bewirken, legt Leibniz die Latte ziemlich hoch, will man sich ihm auch in der Form der Darstellung annähern.
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Zimmer, J. (2018). Einleitung. In: Leibniz und die Folgen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04741-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04741-0_1
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