Zusammenfassung
Warum ist es am Rhein so schön? Das früher beliebte Volkslied gleichen Namens beantwortet diese Frage vor allem mit der Weinseligkeit und der dadurch legitimierten Freizügigkeit trunkener Männer gegenüber jungen Frauen. Es dürfte allerdings noch einen anderen, substantielleren Grund dafür geben, warum der Rhein in so außergewöhnlichem Maße Dichter und Komponisten angesprochen hat, so dass man sogar von einer eigenständigen »Rheinromantik« spricht. Sieht man sich die Aquarelle und Ölgemälde dieser Epoche an, versteht man sofort, warum das so war. Der Rhein war damals noch nicht der meistbefahrene Wasserweg Europas, sondern eine sich selbst überlassene Flusslandschaft, deren Schleifen und Nebenarme riesige Gebiete durchzogen und sich nach jedem Hochwasser neue Verläufe suchten. Ausgedehnte Feuchtbiotope umgaben den eigentlichen Fluss, der sich oft in mehrere Arme aufteilte. Gerade am Oberrhein in den flacheren Gefilden zwischen Mainz und Straßburg kann man noch immer auf Karten erkennen, in welchen Mäandern der Rhein früher verlief, da deren Reste zu Hunderten als Teiche und Seen den heutigen Flussverlauf umgeben.
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Lobin, H. (2018). Sprachpolitik und der Kampf um das Deutsche. In: Digital und vernetzt. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04696-3_9
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