Zusammenfassung
Milton ist ein in Deutschland eigenartig unbekannter Autor und von vernachlässigenswerter Bedeutung, ein in dieser Vernachlässigung nahezu bewährter Autor, historisch geworden und vergessen samt seinem Nachfolger Klopstock und der erstaunlichen Wirkung, die beide einmal hatten. Im Gegensatz zu der historischen Erledigung beider steht die akute Lebendigkeit Miltons in Amerika, wie sie nicht nur die florierende akademische ›Milton-industry‹ bezeugt, sondern weit mehr noch die unübersehbare Präsenz dieses Autors in den öffentlichen Diskursen; ich erwähne nur die ›conversation of justice‹, die als epochemachendes politisches Prinzip von John Rawls bis hin zu Stanley Cavell und Richard Rorty den neopragmatischen Konsens in den Vereinigten Staaten bestimmt. Rortys rhetorische Frage läßt keinen Zweifel: »What else would better fulfill the purposes we share with Sokrates, Milton, and Habermas?«
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Haverkamp, A. (2018). Distant Information Die komparatistische Bedeutung Miltons. In: Klopstock/Milton – Teleskopie der Moderne. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04684-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04684-0_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04683-3
Online ISBN: 978-3-476-04684-0
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