Zusammenfassung
Als Joseph Conrad am 4. Dezember 1890 den Kongo verließ und wieder nach Europa aufbrach, war er nicht mehr der Mann, der am 12. Juni des selben Jahres erstmals afrikanischen Boden betreten hatte. Alle seine Pläne und Hoffnungen waren auf ganzer Linie gescheitert, schlimmer noch: der Aufenthalt hatte sein Weltbild erschüttert. Aufgebrochen war Conrad als einer jener ungebundenen, abenteuerlustigen Männer, die seinerzeit Anstellungen in Afrika suchten, in der Hoffnung, hier rasch zu Wohlstand zu kommen, dem eng normierten Korsett des europäischen Alltags zu entfliehen, zuhause gesellschaftlich aufzusteigen oder einfach nur eine unangenehme Vergangenheit hinter sich zu bringen. Für Conrad traf ein bisschen von all dem zu: Er war jung, unverheiratet, arbeitslos und er hatte bereits einen Selbstmordversuch hinter sich. Als er nach knapp sechs Monaten zurückkam, war er darüber hinaus auch noch »thoroughly demoralized and complaining of numbness and paralysis in his limbs«. Conrad musste nach seiner Rückkehr fast die gesamte erste Jahreshälfte 1891 im Krankenhaus und auf Kur verbringen, um Malaria, Rheuma und Neuralgien behandeln zu lassen.
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Lorenz, M.N. (2018). Conrad. In: Distant Kinship – Entfernte Verwandtschaft. Schriften zur Weltliteratur/Studies on World Literature, vol 5. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04680-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04680-2_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04679-6
Online ISBN: 978-3-476-04680-2
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