Zusammenfassung
In Walter Scotts Roman »The Bride of Lammermoor«, der Vorlage von Salvadore Cammaranos Libretto zu »Lucia di Lammermoor«, ist die wahnsinnig gewordene Lucy eine fast stumme Person. Nachdem sie ihren Bräutigam in der Hochzeitsnacht niedergestochen, aber nicht lebensgefährlich verletzt hat, äußert sie »mit grinsendem Frohlocken« im tiefsten Dialekt nur einen einzigen verständlichen Satz : »So, you have ta’en up your bonny bridegroom ?« (»So, habt Ihr Euren hübschen Bräutigam aufgehoben ?«) Der Rest ist Schweigen. In Donizettis Oper weitet sich dieser Augenblick, in dem die blutverschmierte Lucia nach dem (abweichend von Scott) vollzogenen Mord wie eine Erscheinung aus dem Grab in die ausgelassene Festgesellschaft platzt, zur großen Wahnsinnsszene, in der die Zeit stillsteht und deren Musik uns den psychischen Extremzustand der Gattenmörderin gleichsam mit dem Vergrößerungsglas nahe rückt.
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Schweikert, U. (2018). »Un’ armonia celeste«. In: Erfahrungsraum Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04652-9_24
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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