Zusammenfassung
Schillers Kriege – davon gibt es einige: vom Dreißigjährigen Krieg im Wallenstein bis zum Hundertjährigen Krieg in der Jungfrau von Orleans; vom Privatkrieg Karl Moors in den Räubern bis zum sizilianischen Erbfolgestreit der Braut von Messina; von der spanischen Strafexpedition gegen die niederländischen Provinzen, die im Don Karlos vorbereitet wird, bis zum polnisch gestützten und finanzierten Feldzug des russischen Thronprätendenten Demetrius. Doch trotz der Prominenz des Stoffes Krieg ist Schillers dramatisches OEuvre bemerkenswert arm an Kriegs-, Schlacht- und Gefechtsszenen. Man könnte sagen, bei Schiller herrscht zwar ständig Krieg, aber es wird praktisch keine Schlacht geschlagen. Das fällt insbesondere in der Wallenstein-Trilogie auf, deren erster Teil einen ungeheuren Aufwand betreibt, um Wallensteins Lager, wo sich Jäger, Marketender und Kürassiere mit Bauern und Arkebusieren tummeln, in seinem ganzen bunten Treiben vor Augen zu stellen. Solcher Aufwand steht jedoch in einem schroffen Kontrast zur völligen Abwesenheit kriegerischer Handlungen auf der Bühne – und zur Marginalisierung solcher Handlungen auch abseits der Bühne.
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Auer, M. (2018). Schillers Kriege. In: Auer, M., Haas, C. (eds) Kriegstheater. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_12
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04648-2
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