Zusammenfassung
Es ist eine reizvolle Idee, aus seinem Leben eine Kunst zu machen, es nicht nur an ökonomischen, moralischen und religiösen Bedingungen auszurichten, sondern es – zumindest auch – nach ästhetischen Kriterien zu gestalten. Die ökonomischen, moralischen und religiösen Bedingungen in modernen, aufgeklärten und hoch entwickelten Gesellschaften, wie wir sie heute kennen, lassen das zu: Die ökonomischen Nöte haben sich hier deutlich verringert, die öffentliche Moral hat sich pluralisiert und ist beweglicher geworden, Religionen sind mehr auf spirituelle Erlebnisse als auf Dogmen ausgerichtet. Das Leben wenn nicht aller, so doch großer Teile solcher Gesellschaften kann in den Freiräumen, die eine rechtsstaatliche Politik garantiert, und mit den Mitteln, die an sozial gezügelten Märkten erwirtschaftet werden, in ein freieres Spiel eintreten, sich darin genießen und sich selbst genug sein.
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Literatur
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Stegmaier, W. (2018). Orientierungskunst. In: Gödde, G., Zirfas, J. (eds) Kritische Lebenskunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04644-4_2
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