Zusammenfassung
Partizipation wird am häufigsten im Sinne von politischer Partizipation thematisiert und meint dann vor allem Formen der Bürgerbeteiligung in Demokratien. Daneben gibt es sowohl breiter als auch spezifischer akzentuierte Verständnisse von Partizipation. Das Verhältnis von Sprache und Partizipation wird im Allgemeinen seltener betrachtet. Thematisch wurde die Sprachlichkeit des Partizipierens bisher zum einen dort, wo etablierte Partizipationsverfahren der repräsentativen Demokratie (z. B. Wahlen) politolinguistisch betrachtet werden (vgl. Liedtke 2013) und zum anderen, wenn Zusammenhänge analysiert wurden, in denen Partizipation eingefordert oder als ›gefährdet‹ angesehen wird: Sei es in Protestkommunikation (vgl. Kämper/Wengeler 2017) oder aber dann, wenn Partizipation in einem weiteren Sinne als Teilnehmen an sprachlich-kommunikativen (Aushandlungs-, Beteiligungs-)Prozessen in den Blick genommen wird, und (vermeintliche) Partizipationsdefizite oder -barrieren empirisch untersucht werden und dabei Sprache als Barriere ausgemacht wird (vgl. auch die Beiträge in Bock/Dreesen 2018).
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Literatur
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Bock, B.M. (2018). Sprache und Partizipation: Barrieren und Teilhabe. In: Liedtke, F., Tuchen, A. (eds) Handbuch Pragmatik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04624-6_34
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