Zusammenfassung
»Er sieht sie nur von hinten. Er folgt ihr auf der Stelle und weiß: diesen entzückenden Hintern wird er heiraten.« Das ist die irritierende wie irrationale Ausgangsszene eines Films, der die Geschichte eines Gangsters und seiner Karriere zum Thema haben sollte. Es handelt sich um den von Bertolt Brecht geplanten Dreigroschenfilm, den er – möglicherweise nur als Arbeitstitel gemeint – mit Die Beule überschrieb. Die außerordentlich merkwürdige Gewissheit, dass der Blick auf den Hintern der Frau beim Obergangster Macheath, bekannt als Mackie Messer oder nur kurz als »das Messer«, den Entschluss zur Heirat unweigerlich nach sich zieht, erscheint alles andere als plausibel; es sei denn, man geht von vornherein davon aus, dass Gangster rationalem Handeln, jedenfalls in Sache ›Liebe‹, prinzipiell abhold sind und da nur spontan und sinnlos vorgehen.
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Knopf, J. (2017). Liebe auf den ersten Griff. In: Bertolt Brechts Erfolgsmarke. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04571-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04571-3_2
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