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Sprachwissenschaft

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Alexander von Humboldt-Handbuch
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Zusammenfassung

Alexander von Humboldt war ein äußerst vielsprachiger Mensch. Sprachen spielten schon in der Erziehung der Brüder Humboldt eine große Rolle. In Tegel lernten sie die klassischen Sprachen, aber auch Französisch und Englisch. Französisch wird dann Alexanders Hauptpublikationssprache, aber er hat natürlich auch auf Lateinisch und Deutsch publiziert, und er schreibt spanisch, wenn es sein muss. Er liest und zitiert in den gängigen westeuropäischen Sprachen. Ottmar Ette hat diese Mehrsprachigkeit als einen konstitutiven Zug des Humboldtschen Werks hervorgehoben, als eine wahrhaft kosmopolitische Wissenschaftssprache gegenüber dem tristen englischen Monolinguismus der Wissenschaft heute. Offensichtlich haben Humboldts spanische Sprachkenntnisse die Gewährung des wunderbaren königlichen Geleitschreibens befördert, das ihm in Amerika Tor und Tür öffnete. Humboldt raffte mit ungeheurer Geschwindigkeit die Sprachen seiner Umgebung auf. Beim Spanischen war dies der Fall, fürs Russische sollte es später genau so gehen: »je me ferai russe, comme je me suis fait espagnol« (Schwarz/Sundermannn 1999, 281). Aus Lima berichtet er 1802, dass er mit den Damen auf Quechua plaudere. Für seine geplante Asienreise lernt er in Paris Persisch mit Silvestre de Sacy. Mit dem Russischen beschäftigt er sich dann tatsächlich im Zusammenhang mit der Russlandreise. Dass Humboldt ein Meister der Konversation und des lebendigen Vortrags war, ist vielfach bezeugt. Nicht zuletzt verdankt er der eleganten Prosa in verschiedenen Sprachen seinen großen internationalen Erfolg.

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Trabant, J. (2018). Sprachwissenschaft. In: Ette, O. (eds) Alexander von Humboldt-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04522-5_19

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-04521-8

  • Online ISBN: 978-3-476-04522-5

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