Zusammenfassung
»Fragt man nun uns, was der Gottesstaat […] über das höchste Gut und Übel für eine Meinung habe, so gibt er zur Antwort, das ewige Leben sei das höchste Gut, der ewige Tod aber das größte Übel. […] Jene aber, die meinen, das Endziel des Guten und Bösen sei in diesem Leben zu fi nden, suchen das höchste Gut entweder im Leibe oder in der Seele oder in beiden. […] in jedem Fall wollen sie in erstaunlicher Verblendung hier glückselig sein und durch sich selbst glückselig werden. Aber die Wahrheit spottet ihrer […]. Denn wer vermöchte es wohl, und ergösse sich seine Beredsamkeit wie ein Strom, das Elend des Lebens zu schildern? […] Denken wir etwa an jene ursprünglichen Güter der Natur. Wann, wo und wie wäre es wohl in diesem Leben mit ihnen so gut bestellt, daß sie nicht, ungewissen Zufällen ausgesetzt, unsicher schwankten? Der Schmerz widerstreitet der Lust, die Unruhe der Ruhe; aber gibt es einen Schmerz, eine Unruhe, die den Leib des Weisen nicht befallen könnte? […] Darum sagt auch der Apostel Paulus […]: ›Denn durch Hoff nung sind wir heil geworden […].‹ Wie wir also durch Hoff nung geheilt sind, so sind wir auch durch Hoff nung selig gemacht und halten demnach wie das Heil, so auch die Seligkeit noch nicht gegenwärtig in Händen, sondern warten auf die zukünft ige Seligkeit, und zwar in Geduld.«
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Pleger, W. (2017). Die Glückseligkeit im Jenseits (Augustinus). In: Das gute Leben. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04483-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04483-9_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04482-2
Online ISBN: 978-3-476-04483-9
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