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Zur Form der romantischen Lyrik Beobachtungen am Vers Eichendorfs

  • Chapter
Romantik in Deutschland

Part of the book series: Germanistische Symposien Berichtsbände ((GERMSYMP))

  • 578 Accesses

Zusammenfassung

Es scheint keine besonderen Schwierigkeiten zu bereiten, die rhythmischen Formen der romantischen Lyrik zu beschreiben, weil gerade diese Lyrik relativ häufig und gründlich in werkimmanenten Interpretationen untersucht wurde. Vor allem Wolfgang Kayser und Emil Staiger haben sich in ihren grundlegenden Arbeiten mit romantischen Gedichten auseinandergesetzt und dabei auch die Versformen betrachtet. Kayser hat die methodischen Verfahren entwickelt, um die rhythmische Feinstruktur von Verssprache zu beschreiben.1 Zugleich hat er mit seinen Ansätzen einer Rhythmustypologie Möglichkeiten aufgewiesen, über die Einzelinterpretation hinaus Stilelemente einzelner Dichter und Epochen zu erfassen. Dabei wählte er immer wieder romantische Gedichte als Beispiel: Bereits in seiner Arbeit von 1939 untersucht er Verse von Novalis und Brentano,2 in der Versschule ist es auch Eichendorf, dessen Rhythmustyp er bestimmt.3 Wenn Kayser dabei zu dem Ergebnis kommt, daß diese romantischen Gedichte sich durch einen “fließenden” Rhythmus auszeichnen, so entspricht dies recht genau der Charakteristik, die Staiger ungefähr zur gleichen Zeit in seiner Poetik entwickelte.4 Staiger nennt als eines der “Momente des Lyrischen” die “Verflüssigung.”5 Die flüssige, “schmelzende” Musik, in der jede Distanz verloren geht, kennzeichnet nach seiner Darstellung das Stimmungsgedicht,6 das in seiner reinsten Form in der Romantik verwirklicht wurde.

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Notizen

  1. Wolfgang Kayser, “Vom Rhythmus in deutschen Gedichten,” Dichtung und Volkstum, 39 (1938), 487–514; Kleine deutsche Versschule (1946); Das sprachliche Kunstwerk (1948).

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  2. Vgl. z. B. Elisabeth Stopp, “Brentano’s O Stern und Blume’: its poetic and emblematic context,” MLR, 67 (1972), 95–117.

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  3. Siegfried Sudhof, “Brentanos Gedicht ‘O schweig nur Herz’,” ZfdPh, 42 (1973), 211–231.

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  4. Alexander von Bormann, Natura loquitur. Naturpoesie und emblematische Formel bei Joseph von Eichendorff, (1968).

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  5. Walter Müller-Seidel, “Brentanos naive und sentimentalische Poesie,” Jb. d. Schiller-Ges., 28 (1974), 441–465.

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  6. Vgl. Gertraude Born, Verskunstprobleme bei Eichendorff (Diss. Hamburg, 1961);

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  7. Giovanni Bruno Erne, Die schwebende Betonung als Kunstmittel in der Lyrik (Diss. Berlin. 1944);

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  8. Udo Pillokat, Verskunstprobleme bei Eduard Mörike (Diss. Hamburg, 1969).

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  9. Joseph von Eichendorff. Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe (1921). I; 1. 3; 111, 135.

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Schultz, H. (1978). Zur Form der romantischen Lyrik Beobachtungen am Vers Eichendorfs. In: Brinkmann, R. (eds) Romantik in Deutschland. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04397-9_42

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