Zusammenfassung
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage nach dem Verhältnis des religionsphilosophischen Konzepts der Jenaer und Berliner Frühromantik zum traditionellen Theologie- und Kirchenbegriff. Im Zusammenhang damit wurde zunächst nach möglichen Bezugslinien des frühromantischen “Christianismus” zu Reformbewegungen innerhalb der zeitgenössischen Theologie gefragt. Es wurde darauf hingewiesen, daß zu Ende des 18. Jahrhunderts, basierend auf den Leibnizschen Unionsbestrebungen, bereits konkrete Ansätze zu einer Wiedervereinigung der christlichen Kirchen bestanden, die sich etwa an den Hochschulen von Erfurt und Fulda in ausgearbeiteten Plänen zum gemeinsamen Studium katholischer und evangelischer Theologen manifestierten; damit ist für die Spätaufklärung mit Recht zumindest von einem Beginn ökumenischer Bestrebungen zu sprechen, an die etwa romantische Tendenzen hätten anknüpfen können. Demgegenüber wurde jedoch in der von den Frühromantikern vertretenen Vorstellung einer religiösen Einheit die Tendenz zur religiösen Anarchie gesehen, ohne Bezug auf irgendwelche Lehrmeinungen zeitgenössischer Kathedertheologie; ebenso auch ohne eine auf die Kirche als Institution abzielende Intention, so daß in diesem Konzept konsequenterweise der Gebrauch eines Kirchenbegriffs im traditionellen Sinne entfällt.
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von Steinsdorff, S. (1978). Diskussionsbericht. In: Brinkmann, R. (eds) Romantik in Deutschland. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04397-9_35
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