Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notizen
Es ist deshalb prinzipiell falsch, zu versuchen, die Zeilen 3–5 so zu deuten, als bezögen sie sich spezifisch auf die Erschaffung und Auflösung des Universums oder auf die Erschaffung und Auflösung von Formationen innerhalb des Universums, wie das viele Gelehrte tun. A fortiori ist es ein Irrtum, sich — wie das KR und wie es danach noch D. O’Brien (Empedocles’ Cosmic Cycle, Cambridge 1969) und M. R. Wright (Empedocles: the Extant Fragments) taten — auf diese Zeilen zu stützen, um den Gedanken zu vertreten, daß Empedokles die Schöpfung und Zerstörung einer Welt ansetzte, da die Dinge aus einer Vielfalt zu einer Einheit zusammentraten (worauf vermutlich in Zeile 4 Bezug genommen wird), und außerdem die Schöpfung und Zerstörung einer anderen, davon verschiedenen Welt behauptete, da die Dinge aus der Einheit wieder auseinanderflogen (Zeile 5). Die Zeilen 3–5 sind im Licht der Zeilen 9–11 zu verstehen. Sie bedeuten, daß Empedokles einfach sagt, daß das Zusammentreten aller Dinge das Eine entstehen läßt und das Viele zerstört (Zeile 4) und daß, wenn sie sich auseinanderentwickeln, umgekehrt das Viele entsteht und das Eine untergeht (es sind die Zeilen 3–5, nicht 1–2, die die in den Zeilen 9–11 verwendeten Begriffe von Entstehung und Untergang einführen).
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Kirk, G.S., Raven, J.E., Schofield, M. (2001). Empedokles von Akragas. In: Die Vorsokratischen Philosophen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04381-8_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04381-8_11
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01834-2
Online ISBN: 978-3-476-04381-8
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)