Zusammenfassung
Wer die Ausgabe der ›Berliner Abendblätter‹ vom 23. Oktober des Jahres 1810 liest, stößt dort auf einen fingierten Leserbrief, die ›Zuschrift eines Predigers an den Herausgeber der Berliner Abendblätter‹. Der im Titel genannte Prediger beschwert sich über neuere Tendenzen des Aberglaubens in Verbindung mit dem Lotteriespiel. Seine Zuhörer legten nämlich die Worte seiner Predigt buchstäblich auf die Goldwaage. Der Grund dafür war allerdings geradezu erschreckend profan. Seit es einen neuen Lotterie-Modus gebe, die sogenannte »Quinen-Lotterie«, dienten seine Predigten nicht mehr nur der geistlichen Erbauung. Vielmehr nutzten die Spieler nun seine Worte »in einer Verkettung von Gedanken, zu welchen kein Mensch die Mittelglieder errathen würde«, als divinatorisches Beratungsangebot.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Haug, T. (2016). Eine »Verkettung von Gedanken, zu welchen kein Mensch die Mittelglieder errathen würde«. In: Blamberger, G., Breuer, I., de Bruyn, W., Müller-Salget, K. (eds) Kleist-Jahrbuch 2016. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04368-9_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04368-9_11
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02692-7
Online ISBN: 978-3-476-04368-9
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)