Zussamenfassung
(auch: Levi ben Gerschom) – Der abgekürzt auch ›Ralbag‹ genannte jüdische Gelehrte wird in christlichen Texten Maestre Leo de Ba gnols, Magister Leo Hebraeus oder Gersonides genannt; lebte meist in Orange, kurz auch in Avignon, und stand in regem Kontakt mit hohen christlichen Klerikern und Adligen; kommentierte viele Bücher der Bibel und Teile des Talmud; bedeutender Mathematiker und Astronom; kommentierte die Schriften Euklids und schrieb Traktate zu Geometrie und harmonischen Zahlen (Musiktheorie); verfasste auf Anforderung christlicher Adliger astronomische Tafeln; berechnete 1339 für Papst Benedikt XII. die Konjunktion von Jupiter, Saturn und Mars für das Jahr 1345; eine Reihe seiner Schriften wurde sofort ins Lateinische übersetzt; war der wichtigste aristotelisch orientierte Philosoph seiner Zeit, der zahlreiche Schriften des Averroes (Ibn Rušd) kommentierte, durch die er auf Werke des Aristoteles zurückgreifen konnte; aus dieser vielseitigen Gelehrsamkeit erwuchs sein Hauptwerk, die Milchamot ha-Schem.
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Stemberger, G. (2017). Gersonides. In: Kindler Kompakt: Philosophie des Mittelalters. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04327-6_50
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04327-6_50
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04327-6
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