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Schreibweisen moderner Lyrik der 50er und 60er Jahre

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Book cover Medienpoesie
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Zusammenfassung

Gattungszuschreibungen zu vollziehen, ist problematisch geworden in einer Phase der Literaturentwicklung, die mit der Definition von Gattungen bricht. Repräsentationen, auf denen die Ordnung der Formen basierte, wurden längst in Frage gestellt von einer literarischen Praxis, die unterschiedliche Gattungsparameter synkretistisch verschränkt. Dabei nimmt in der Literatur der Moderne, wie Foucault darlegt, der Akt des Schreibens eine zentrale Stellung ein. In dem Augenblick, in dem die Sprache als ausgebreitetes Sprechen Gegenstand der Erkenntnis wird, erscheint sie wieder in einer streng entgegengesetzten Modalität: schweigsame, vorsichtige Niederlegung eines Wortes auf das Weiße eines Papiers. Die schreibende Subjektivität zieht sich auf eine Bewegung zurück, in der sie entsteht.1 Foucaults Hypothesen lassen sich im Hinblick auf die Thematik des folgenden Kapitels nach verschiedenen Gesichtspunkten spezifizieren. Zum einen muß die Transformation der Schreibweise moderner Lyrik als Interferenz von Mediengeschichte und Gattungsparadigma berücksichtigt werden. Nicht nur die epistemologische Ausrichtung moderner Sprachwissenschaft auf ein Sprechen, das in auditiven Medien aufgezeichnet werden kann, sondern auch die Fortentwicklung technischer und elektronischer Medien selbst hat entscheidend zu einem veränderten Verständnis moderner Lyrik beigetragen.2

Klänge und Stimmen, die Poesie, hatten es mir angetan (Axel Springer, in: Wallraff. 1981. S. 89)

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Literatur

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Schenk, K. (2000). Schreibweisen moderner Lyrik der 50er und 60er Jahre. In: Medienpoesie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04317-7_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04317-7_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45224-5

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