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Die Fabeldichtung Hagedorns zwischen Oralität und Literalität

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Zusammenfassung

Ungeachtet der Tatsache, daß die Phänomene Oralität und Literalität seit Jahrzehnten im Mittelpunkt des geistes- und kulturwissenschafdichen Interesses stehen, läßt sich vor dem Hintergrund der allgemeinen Oralitäts-Lite-ralitätsdiskussion ein Defizit bezüglich der Fabelforschung feststellen. Auch Gisbert Ter-Nedden bestätigt in seinem Aufsatz Fabel und Parabel zwischen Rede und Schrift, daß die Kategorien Oralität und Literalität im bisherigen literaturwissenschaftlichen Diskurs kaum beachtet wurden:

Die Fabel- und Parabelforschung hat mit dem Stichwort ‚Mündlichkeit‘ bislang nichts anfangen können — nicht, weil der Sachverhalt umstritten wäre, sondern weil die Kategorien ‚Schriftlichkeit‘ und ‚Mündlichkeit‘ bislang unter den literaturwissenschaftlichen Grundbegriffen so gut wie nicht vorkamen und die Literaturwissenschaft ihre Gegenstände mit reflexionsloser Selbstverständlichkeit gleichermaßen als schriftlich fixierte Texte wie als aufgeschriebene Rede verstand.

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© 1999 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Bardt, U. (1999). Die Fabeldichtung Hagedorns zwischen Oralität und Literalität. In: Literarische Wahlverwandtschaften und poetische Metamorphosen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04315-3_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04315-3_9

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45222-1

  • Online ISBN: 978-3-476-04315-3

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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