Skip to main content

Propagandistische Aspekte von Reisebeschreibungen. Stellungnahmen aus den Jahren 1780 – 1805 zur preußischen Besitznahme von Danzig

  • Chapter
»…wortlos der Sprache mächtig«
  • 150 Accesses

Zusammenfassung

1772 kam es zur Ersten Teilung Polens. Die wirtschaftliche und politische Machtlosigkeit des Königreichs Polen erleichterte den drei militärisch und ökonomisch mächtigeren Nachbarstaaten diesen beispiellosen Raub. Fast ein Drittel des polnischen Territoriums ging in den Besitz Preußens, Österreichs und Rußlands über. Die drei Mächte gebrauchten als eine Art Legitimation, die im damaligen Europa Verständnis fand, die Überzeugung, daß der Anarchiestaat Polen mit seinem ineffizienten System sowieso dem Untergang geweiht war. In bezug auf die Stadt Danzig und ihre Umgebung hatte die Teilung schwerwiegende ökonomische Folgen. Friedrich II. besetzte mit seiner Armee einen Teil von Pommern, später von Friedrich II. Westpreußen genannt, und das königliche oder anders gesagt polnische Preußen. Friedrich der Große richtete sein Augenmerk vor allem auf die sich prächtig entwickelnde Hansestadt Danzig und verhandelte vor allem mit Katharina DL über die preußische Übernahme der freien Stadt. Katharina II. wollte jedoch keinen zu hohen Machtzuwachs Preußens zulassen und blieb Garantin des freien Status von Danzig. Die Unsicherheit der damaligen Lage der Danziger Bürger schilderte Johanna Schopenhauer in ihren Memoiren, die sie vierundsechzig Jahre später in Jena, kurz vor ihrem Tode, niederschrieb. Als siebenjähriges Kind bemerkte sie damals ein unruhiges Treiben zu Hause, und „auch auf der Straße ging es ungewöhnlich lebhaft her“.1

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Danzig 1922, S. 61. Ihren Memoiren gab sie in einer Anspielung auf Goethe den Titel: Memoiren aus meinem Leben. Wahrheit ohne Dichtung. Ihre Tochter Adele gab die unvollendeten Memoiren postum unter dem Titel: Jugendleben und Wanderbilder heraus. Vgl. dazu auch: Johanna Schopenhauer: Der Schnee. Deutsche Bibliothek des Ostens bei Langen Müller. Hg. Jens Stüben, 1996, insbesondere Nachwort, S. 109.

    Google Scholar 

  2. Johannes Daniel Falk: Jugendgeschichte des Johannes von der Ostsee in Briefen an seinen Vetter in Preußen. Hg. L. Mahlau. Danzig 1922, S. 64. Johannes Daniel Falk, 1768 in Danzig geboren als Sohn eines armen Perückenmachers, studierte Theologie in Halle, lebte seit 1798 als Privatgelehrter und Dichter in Weimar, wo er nach dem Krieg 1806 Waisen versorgte. Nachdem seine vier Kinder an dem damals herrschenden Fieber gestorben waren, stiftete er 1813 die „Gesellschaft der Freunde in der Not“, die sich die Aufgabe stellte, den Waisen Lebensunterhalt und Beruf zu verschaffen. Seine Memoiren „Leben, wunderbare Reisen und Irrfahrten des Johannes von der Ostsee“ veröffentlichte er 1805. Er starb 1826 in Weimar.

    Google Scholar 

  3. Cieálak, Edmund (Hg.): Historia Gdańska (Geschichte Danzigs) Gdańsk 1993, Bd. III/2, S.16ff. Vgl. auch „Briefe über Danzig“, S. 57.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Hartmut Eggert Janusz Golec

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1999 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Golec, I. (1999). Propagandistische Aspekte von Reisebeschreibungen. Stellungnahmen aus den Jahren 1780 – 1805 zur preußischen Besitznahme von Danzig. In: Eggert, H., Golec, J. (eds) »…wortlos der Sprache mächtig«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04302-3_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04302-3_15

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45208-5

  • Online ISBN: 978-3-476-04302-3

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics