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Das problematische Vorbild

Zur Rezeption des „vokalen Bach“ in der Kantate Hiob

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Book cover Fanny Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy
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Zusammenfassung

Die kompositorische Auseinandersetzung mit den Werken J.S. Bachs scheint uns Heutigen geradezu selbstverständlich bei einer Komponistin, die gleichsam von Geburt an in dem enthusiasmierten Milieu der „Berliner Bach-Rezeption“ zu Hause war: die Bach-begeisterte Mutter, Schülerin des Bach-Schülers Kirnberger, die Großtante Sarah Levy, eine Lieblings-Schülerin W.F. Bachs, das Wohltemperierte Klavier ein zentraler Pfeiler der musikalischen Erziehung im Klavierunterricht, seit 1820 Erfahrung mit Bachscher Vokalmusik in der Sing-Akademie, die Kulmination der Bemühungen um die großen Vokalwerke Bachs in Felix Mendelssohn Bartholdys „sensationeller“ Wiederaufführung der Matthäuspassion im März 1829. Die kompositorische Auseinandersetzung mit Bach ist beim Bruder Felix ab 1826/27 zu konstatieren; im vokalen Bereich sind das Motetten und Choralkantaten (!). Für Fanny Hensel steht vor allem das „Kantatenjahr“ 1831 für ihre intensive kompositorische Bach-Rezeption: Lobgesang (14. Juni, Anlaß: erster Geburtstag des Sohnes Sebastian), Hiob (1. Oktober, zum Hochzeitstag mit Wilhelm Hensel) und die sogenannte Cholera-Kantate (20. November, auf das Ende der in Berlin wütenden Cholera, aufgeführt zum Geburtstag Abraham Mendelssohns am 10. Dezember).

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Notizen

  1. Arno Forchert, Die Hauptstadt von Sebastian Back Berliner Bach-Traditionen zwischen Klassik und Romantik, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 19, 1995, S. 9–28; s. auch Gottfried Eberle, ’Du hast mir Arbeit gemacht.‘ Schwierigkeiten der Bach-Rezeption im Umkreis der Sing-Akademie zu Berlin, in: ebd. 17, 1993, S. 88–97

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  2. Fanny Hensel, Hiob. Kantate für Soli, Chor und Orchester, hg. v. Conrad Misch, Kassel: Furore 526, 1992

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  3. Nr. 2 bringt für meine Argumentation keine neuen Sachverhalte. Das Soggetto des Alt-Arioso Warum verbirgest du dein Antlitz, besonders in der Schluß-Version T. 42ff., hat auffallend starke Ähnlichkeit mit dem Et incarnatus est aus Bachs h-Moll-Messe, auch in Teilen der Satzfaktur, allerdings wiederum ohne die charakteristische polyphone Verdichtung und Vielschichtigkeit der Ebenen; zum inhaltlichen Bruch von Satz zwei und drei, vom unvermittelten Übergang der Klage zum Lob (verloren gegangenes Zwischenstück?) vgl. Hans-Joachim Hinrichsen, Kantatenkomposition in der ’Hauptstadt von Sebastian Bach‘. Fanny Hensels geistliche Chorwerke und die Berliner Bach-Tradition, in: Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy, Das Werk, hg. v. Martina Helmig, München 1997, S. 120

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Beatrix Borchard Monika Schwarz-Danuser

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© 1999 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Fladt, E. (1999). Das problematische Vorbild. In: Borchard, B., Schwarz-Danuser, M. (eds) Fanny Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04298-9_16

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04298-9_16

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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