Zusammenfassung
Im 22. Gesang der Ilias schildert Homer ausführlich den Kampf zwischen Hektar und Achill. Vor der blutigen Auseinandersetzung gewährt der Dichter dem Zuhörer bzw. Leser einen Einblick in Hektars Innenleben: Seine Eltern, Priamos und Hekabe, reden ihm ins Gewissen. Sie versuchen, ihn davon zu überzeugen, dem übermächtigen Achill nicht alleine die Stirn zu bieten, sondern zunächst Schutz in den Mauern Trojas zu suchen. Äußerlich läßt sich Hektar in seiner Entschlossenheit nicht beirren. Er bleibt standhaft vor den Toren der Stadt und erwartet seinen heranstürmenden Gegner. In einem inneren Selbstgespräch zeigt er sich jedoch von den Warnungen seiner Eltern ergriffen. Er zieht tatsächlich in Erwägung, die Waffen niederzulegen, und dem Achill die Herausgabe von Helena anzubieten. Doch er verwirft diesen Gedanken sogleich wieder. Dieses Selbstgespräch zeigt, daß Hektar sich wie seine Eltern auch vor dem bevorstehenden Kampf und seinem möglichen Tod fürchtet. Er denkt über seine Situation nach und bedauert, dieser Gefahr, die mit ihm die ganze Stadt Troja bedroht, überhaupt ausgesetzt zu sein. Er bereut ausdrücklich, nicht zuvor seinem klugen Ratgeber Polydamas gefolgt zu sein und frühzeitig mit seinem Heer den Rückzug in die schützenden Stadtmauern angetreten zu haben, und beklagt sich bei sich selbst: „Aber ich bin nicht gefolgt — freilich, es wäre viel besser gewesen!“1
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Baumgarten, HU. (1998). Einleitung. In: Handlungstheorie bei Platon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04296-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04296-5_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45202-3
Online ISBN: 978-3-476-04296-5
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