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Decoding Pop Populärkultur — Literatur — Intermedialität

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Pop-Literatur
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Zusammenfassung

Wie die ›Fiedler-Debatte‹ und die vehemente Kritik an Brinkmann gezeigt haben, wurde in Deutschland der Übernahme von populärkulturellen Elementen in die ›hohe‹ Literatur die ästhetische Legitimität in der Regel abgesprochen. Der Gedanke, daß es eine legitimes ästhetisches Interesse an Comics und anderen populären Genres geben könne, stieß ebenso auf erbitterten Widerstand wie der Versuch von Brinkmann und anderen, eine regelrechte Pop-Literatur zu begründen. Gerade in Deutschland galten Kunst und Literatur seit jeher stärker noch als in anderen Kulturen als Ausdruck »jener vorsichtig-ängstlichen europäischen Haltung, die vor alles Tun zunächst die Reflexion setzt und gemeinhin auch darin steckenbleibt« (OH, S. 63). Außerdem bezogen künstlerische Produkte hier ihre Legitimität in weit höherem Maße als etwa in Amerika aus ihrer Einbindung in die kunsthistorisch verbürgte Tradition:

»Wirksam ist noch viel zu sehr jenes gewöhnlich gewordene Bewußtsein, das Menschen in der Vergangenheit festhält, Sie liegt als kostbare Patina auf den Dingen und Orten und läßt einen Erinnerungsfilm entstehen, aus dem man nicht mehr herauskommt. Mehrere Erinnerungsfilme hintereinandergehangt, ergeben Tradition…« (FiW, S. 388)

»The Pop idea, after all, was that anybody could do anything.«

Andy Warhol1

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Notizen

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Schäfer, J. (1998). Decoding Pop Populärkultur — Literatur — Intermedialität. In: Pop-Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04288-0_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04288-0_4

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45193-4

  • Online ISBN: 978-3-476-04288-0

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