Zusammenfassung
Zum 19. Jahrhundert gehören der Siegeszug der ‘exakten’ Wissenschaften, die technische und industrielle Revolution im Gefolge, aber auch der Historismus in den historischen und philologischen Disziplinen. Die lebenspraktische Bedeutung der Wissenschaft nimmt kontinuierlich zu. Die Literatur läßt sich in nicht wenigen Aspekten durch die neuen Tendenzen des Zeitalters bestimmen. Aber sie sieht sich auch in neuer Weise herausgefordert, wahrgenommenen Defiziten und Gefährdungen entgegenzuwirken. Hier liegt, bei allen Unterschieden der jeweils thematisierten Aspekte, das Gemeinsame der folgenden drei Beiträge. Sie verweisen auf einen allgemeineren Funktionswandel der Literatur, der sich in ihrer Selbstsicht wie in der auf sie gerichteten Reflexion spiegelt. Er läßt sich am Vergleich von Goethe und Büchner paradigmatisch veranschaulichen.
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Richter, K. (1997). Teil II: 1830 – 1890. Literatur als Korrektiv. In: Richter, K., Schönert, J., Titzmann, M. (eds) Die Literatur und die Wissenschaften 1770–1930. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04286-6_6
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