Zusammenfassung
Da Theorie und Praxis im Rahmen der „ersten Linien” des Schönen kooperieren, sind die Grenzen zwischen der Kunst des Dichters und dem Können des Richters fließend: Wenn der Kritiker „seine Urteile (…) schreibt, so schreibt er selbst vortrefflich“.1
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Anmerkungen
Vgl. auch Von der Sprache der Poesie, S. 1024: „(…) vielleicht hat die deutsche Sprache noch mehr Verwandtschaft mit der griechischen, als die römische mit ihr hatte.” Zur Beziehung universalistischer und nationalsprachlicher Tendenzen vgl. BLACKALL: Die Entwicklung des Deutschen zur Literatursprache 1700–1775, S. 1–14 sowie GAIER: Herders Sprachphilosophie und Erkenntniskritik, S. 28–33 mit weiteren Ausführungen zur Tradition des „Sprachhumanismus” und der für ihn konstitutiven Verbindung von rhetorischem Denken und „philosophische[m] Interesse” an der „Geschichtlichkeit der Sprachen”. Vgl. ebd., S. 28 f.
Vgl. Justus Georg SCHOTTELIUS: Ausführliche Arbeit Von der Teutschen HaubtSprache. Nachdruck der 1. Aufl. Braunschweig 1663. Hrsg. v. Wolfgang Hecht. 1. Teil. Tübingen 1967, § 12, S. 33. Dazu Monika RÖSSING-HAGER: Ansätze zu einer deutschen Sprachgeschichtsschreibung vom Humanismus bis ins 18. Jahrhundert. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. Hrsg. v. Werner Besch, Oskar Reichmann u. Stefan Sonderegger. Zweiter Halbband. Berlin/New York 1985 (= Handbücher zur Sprach- u. Kommunikationswiss. Bd. 2.2.), S. 1564–1614; hier: S. 1583 sowie BLACKALL: Die Entwicklung des Deutschen zur Literatursprache 1700–1775, S. 7 f.
Vgl. dazu BORST: Der Turmbau von Babel. Bd. 4, S. 1983 f.: „Man entrückte sie [die drei Sprachen der Bibelversionen] gern dem Auf und Ab der Sprachgeschichte, auch wenn sie nicht Ursprachen waren.” Zur ahistorischen Tendenz ‘bibeltreuer’ Sprachkonzeptionen vgl. auch Karl-Otto APEL: Die Idee der Sprache in der Tradition des Humanismus von Dante bis Vico. 2., durchges. Aufl. Bonn 1975, S. 283: „Es zeigt sich (…) das jüdisch-christliche, heilsgeschichtliche Weltbild” — die gegenüber der humanistischen Tradition „geschichts- und sprachphilosophisch universalere Vision” — als „dogmatischer Hemmschuh alles sprachgeschichtlichen Denkens.”
Vgl. [anonym]: Der Ursprung, die Veränderungen und die Übereinstimmung der Sprachen, als eine Fortsetzung der Abhandlung von der Natur der Sprache. In: Beyträge Zur Critischen Historie Der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit. Herausgegeben von Einigen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig. Bd. 2. Achtes Stück III. Leipzig 1734. Reprografischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1733–1734. Hildesheim/New York 1970, S. 599626; S. 601.
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Benning, H. (1997). Kulturelle Einheit und nationale Vielfalt. Der frevelhafte Turmbau zu Babel und die ‘historische’ Stufenleiter der poetischen ‘Töne’. In: Rhetorische Ästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04280-4_5
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