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Das Verhältnis von Äquivalenz und Referenz. Zur Beziehung von Gegenstand, Gedanke und Ausdruck in der sprachtheoretischen Reflexion der fünfziger Jahre

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Zusammenfassung

Wer die systematische Anlage der „Deutschen Sprachkunst” Johann Christoph Gottscheds schätzt, wird sich durch die sprachtheoretischen Ausführungen Klopstocks aus dem Traum deduktiver Strenge gerissen sehen. „Zerstreute Gedanken“2 wollen sich nicht in das Korsett eines poetologischen Kompendiums schnüren, auf den vernünftigen Nenner einer „vollständige[n] Definition” der Dichtkunst3 bringen lassen. Dabei entspringt die Aufmachung der „Gedanken über die Natur der Poesie” weniger einer Gunstbezeigung gegenüber dem Leser im Zeitalter der Kritik4, welchem Klopstock die „Idee“ einer weiteren „langen Abhandlung“ ersparen will,5 als vielmehr der methodischen Voraussetzung, daß „in einem kleinen Stücke des Virgils (…) mehr (…) wahre Regel, als in vielen Lehrbüchern sei“.6

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Anmerkungen

  1. Vgl. Armand NIVELLE: Literaturästhetik. In: Neues Handbuch der Literaturwissenschaft. Bd. 11. Europäische Aufklärung. 1. Teil. Hrsg. v. Walter Hinck. Frankfurt 1974, S. 15–56; hier: S. 26.

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  2. Vgl. LEWANDOWSKI: Satzbedeutung. Bd. 3, S. 894; ferner LYONS: Semantik, S. 272–277; BARTHES: Semiologie, S. 52–59; Horst TURK: Mimesis Praxeos. Der Realismus aus der Perspektive einiger neuerer Theorieansätze. In: Jb. d. Raabe-Gesellsch.(1983), S. 134–171; hier: S. 141 f.

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  3. Vgl. SCHNEIDER: Klopstock und die Erneuerung der deutschen Dichtersprache, S. 56 mit dem Hinweis auf Norbert von Hellingrath, der den Begriff der harten Fügung prägte und an der Dichtung Klopstocks demonstriert. Vgl. Norbert von HELLINGRATH: Pindarübertragungen von Hölderlin. Prolegomena zu einer Erstausgabe. In: Hölderlin-Vermächtnis. Forschungen und Vorträge. Leipzig o. J. [1910].

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  4. Vgl. GRAY: Die Geburt des Genies aus dem Geiste der Aufklärung, S. 111 mit der Abgrenzung eines „strukturelle[n] Modell[s] der natürlichen Übereinstimmung von Zeichenkonfiguration und bezeichnetem Sachverhalt” (vgl. ebd., S. 110) als Basis der „ars characteristica” oder „ars combinatoria” von demjenigen einer „mimetische[n] Rückbindung der willkürlichen Wortzeichen an eine ursprünglich natürliche Bedeutsamkeit”. Vgl. ebd., S. 109; ferner CAMPE: Affekt und Ausdruck, S. 102–108; Ulrich RICKEN: Leibniz, Wolff und einige sprachtheoretische Entwicklungen in der deutschen Aufklärung.

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  5. Vgl. dazu Von der Sprache der Poesie, S. 1019: »Wenn man den Gedanken hat, so wählt man das Wort, welches ihn ausdrückt.“

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Benning, H. (1997). Das Verhältnis von Äquivalenz und Referenz. Zur Beziehung von Gegenstand, Gedanke und Ausdruck in der sprachtheoretischen Reflexion der fünfziger Jahre. In: Rhetorische Ästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04280-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04280-4_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45185-9

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