Zusammenfassung
Auch wenn die Literaturgeschichtsschreibung seit einiger Zeit die Vorurteile gegenüber heteronom orientierten Dichtungstraditionen abzulegen begonnen hat, sind die Spuren der Klopstock-Müdigkeit des neunzehnten Jahrhunderts auch in der zweiten Hälfte des zwanzigsten noch deutlich sichtbar. Bleibt doch der ‘heilige Dichter’ als „Wegbereiter der Klassik“1 auch in wohlmeinenden Würdigungen seines Werkes auf der unförmigen Stufe des ‘Lyroiden’2 und für Gerhard Kaiser gar „wie Moses vor dem gelobten Land stehen“.3
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Anmerkungen
Vgl. Karl Ludwig SCHNEIDER: Klopstock: Sein Werk und seine Wirkung. In: Fs. Norbert Fuerst zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Manfred Durzak, Eberhard Reichmann und Ulrich Weisstein. Bern/München 1973, S. 193–208; hier: S. 193.
Vgl. SCHILLER: Ober naive und sentimentalische Dichtung, S. 735. Ähnlich urteilt HERDER: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Zwote Sammlung von Fragmenten (1767). IV. B. 1.: Klopstock mit Homer verglichen. In: Ders.: Sämmtliche Werke. Bd. 1, S. 295–307; hier: S. 297: „(…) vielleicht ist es unsrer geistigem Zeit gemäßer, daß er [Klopstock] seine Bilder gleichsam unsichtbar in die Seele malet, so wie die sinnlichen Griechen sich an ihrem sinnlichen Homer ergötzten”.
Vgl. Friedrich Gottlieb KLOPSTOCK: Die Herscher. In: HKA-Epigramme, Nr. 125, S. 42.
Vgl. GOETHE: Dritte Wallfahrt nach Erwins Grabe im Juli 1775, S. 303.
Vgl. Johann Peter ECKERMANN: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Dienstag den 9. Nov. 1824. In: Johann Wolfgang GOETHE: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchener Ausgabe. Bd. 19. Hrsg. v. Heinz Schlaffer, S. 111 f.
Ein Gespräch, ob ein Skribent ungegründeten, obgleich scheinbaren Kritiken antworten müsse, S. 178.
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Benning, H. (1997). Von der Nachahmung zur Erfindung. Die lebendige Kraft der rhetorischen Tradition. In: Rhetorische Ästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04280-4_10
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