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Humor ohne Versöhnung — Körpersprache in Becketts Erzählwerk

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Komik und Solipsismus im Werk Samuel Becketts
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Zusammenfassung

“Humor ohne Versöhnung” — diese Formel, hinter die eigentlich ein Fragezeichen gehört, ist der nicht ganz wörtliche Nachklang einer Äußerung von Theodor Wiesengrund Adorno über die “Unhelden” in Samuel Becketts Fin de Partie: “Das wurde aus Humor, nachdem er als ästhetisches Medium veraltet ist und widerlich, ohne Kanon dessen, worüber zu lachen wäre; ohne einen Ort von Versöhnung, von dem aus sich lachen ließe; ohne irgendetwas Harmloses zwischen Himmel und Erde, das erlaubte, belacht zu werden.”1

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Endnoten

  1. Th. W. Adorno, “Versuch, das Endspiel zu verstehen”, in: Aufsätze zur Literatur des 20. Jahrhunderts I, Frankfurt a.M. 1972, S. 188 f.

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  20. Vgl. G. Henninger, “Zur Genealogie des Schwarzen Humors”, in: Das Groteske in der Dichtung, hg. v. O. F. Best, Darmstadt 1980, S. 124–137: “Absurdität ist demnach für schwarzen Humor unabdingbar. Das zeigt sich schon bei der Betrachtung des Ausdrucks selbst, der eher Bild als Begriff zu sein scheint. “Schwarz” bedeutet für uns soviel wie Trauer, Verzweiflung, Tod, auch Sünde, das Böse und überhaupt alles Widrige; “Humor” hingegen Versöhnung mit Widrigem, Unlust Erregendem, durch den Affekt des Lachens. Schwarzer Humor ist aber als Humor unversöhnlich, als Lachen Verzweiflung […] Die Funktion, durch Lachen zu befreien, wandelt er in die, durch eine Lache zu schockieren, wobei die düstere Doppelbedeutung des Wortes durchaus am Platze ist. Insofern könnte man ihn geradezu als uneigentlichen, pervertierten Humor bezeichnen, als Kunst, das Lachen zu töten.” (S. 129)

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  22. Beckett, Mercier et Camier, Paris 1970, S. 91.

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  23. Vgl. auch R. Breuer, “Rückbezüglichkeit in der Literatur: Am Beispiel der Romantrilogie von Samuel Beckett”, in: Die erfundene Wirklichkeit, Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus, hg. v. P. Watzlawick, München 1991, S. 138–158. Zum Solipsismus vgl. S. 154f.

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  24. Vgl. hierzu auch R. Endres, Am Anfang war die Stimme. Zu Samuel Becketts Werk / Essays, Reinbek bei Hamburg 1986. Für unseren Zusammenhang vgl. besonders das Kapitel “‘1st das die wahre Liebe?’ — Literatur und Sexualität in Becketts Werk”, S. 50ff.

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  27. In der französischen Fassung steht: “Drôle de gestation” (Malone meurt, S. 208); die deutsche Variante, die auf dem Wortspiel ‘kosmisch — komisch’ beruht, verstärkt die Ironie zusätzlich (Malone stirbt, Frankfurt a.M. 1977, S. 147).

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  28. Freud, “Der Humor” (1927), in: Psychologische Schriften, S. 282.

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Peter Brockmeier Carola Veit

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Schmeling, M. (1997). Humor ohne Versöhnung — Körpersprache in Becketts Erzählwerk. In: Brockmeier, P., Veit, C. (eds) Komik und Solipsismus im Werk Samuel Becketts. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04269-9_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04269-9_4

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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