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Scherz, Satire, Ironie und Tiefere Bedeutung in Krapp’s Last Tape

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Komik und Solipsismus im Werk Samuel Becketts
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Zusammenfassung

Anders als an den meisten deutschen Universitäten gehört im angelsächsisch-irischen Raum das Studententheater zum festen Bestandteil der philologischen Ausbildung. Als zur Aufführung bestimmte Gattung bleibt das Drama hier für die Studenten nicht nur in seinem literarischen Substrat begriffene Lektüre, sondern wird lebendiges Theater. Als Georges Pelorson französischer Austauschlektor am Trinity College in Dublin ist, inszeniert er mit seinen Studenten — bzw. mit der Modern Language Society — Pierre Corneilles heroische Tragödie Le Cid. Dabei geht es jedoch nicht um den Originaltext, sondern in Zusammenarbeit mit Bekkett wird eine Parodie auf dieses Hauptwerk im Kanon der französischen Klassik erstellt. Im Februar 1931 kommt die Gemeinschaftsarbeit von Pelorson und Beckett unter dem Titel Le Kid (engl. ‘das Kind, der Bursche’) auf die Bühne des Peacock Theatre und erzeugt mit ihrer Komik bitteres Lachen im Publikum. John Fletcher und John Spurling zitieren Auszüge aus einer durchaus wohlmeinenden Rezension der Aufführung in der College-Zeitung: “Le Kid […] made us laugh […] with a rather bitter laughter, and it was not at Corneille we were laughing.”1 Die Literatursatire entwickelt ihre eigene Komik, der Prätext wird sekundär in dieser Studentenaufführung.

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Endnoten

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Peter Brockmeier Carola Veit

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Brunkhorst, M. (1997). Scherz, Satire, Ironie und Tiefere Bedeutung in Krapp’s Last Tape. In: Brockmeier, P., Veit, C. (eds) Komik und Solipsismus im Werk Samuel Becketts. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04269-9_3

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